Beats International – Let Them Eat Bingo

Daß sich Norman Cook nach der Auflösung der Housemartins so bedingungslos der Dancefloor-Szene verschrieb, mag zunächst erstaunlich wirken – vom Rock-Softie zum harten HipHop-Stoff. Wer indes das Debütalbum seiner Truppe Beats International hört, kann nur dankbar sein, daß Cook sein neues Metier offensichtlich mit ironischer Distanz betrachtet. Denn so gelingen ihm Geniestreiche wie der britische Nummer-Eins-Hit „Dub Be Good To Me“, der den schweren Baß-Groove von Soul II Soul mit Ennio Morricones Mundharmonika aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ anreichert, Highlights wie „Burundi Blue“ mit afrikanischen Ethno-Samples, Volltreffer wie „Tribute To King Tubby“ mit schwerem Reggae-Beat. Zwischen ausgeflipptem Afro-Rap („The Ragged Trousered Percussionist“) und flotten HipHop-Collagen nach Art von Big Audio Dynamite, zwischen jazzigen Akzenten und karibischen Bläsern setzen Cook und seine Kollaborateure ihre internationalen Beats, die sie stets mit einem verstohlenen Augenzwinkern und mit witzigen Details anreichem – „Blame It On The Boogie“ beispielsweise wird zu „Blame it On The Bassline“ verhackstückt.