Fish – Vigil In The Wildemess
AI Stewart in einer halbgaren Wagner-Oper? Phil Collins und die Folgen einer Budgetkürzung? Nein, das sind Klänge aus einem Porzellanladen – ohne Elefanten, aber stattdessen mit Fish. Federleicht schwebt der umfangreiche Alt-Marillion durch Gitarrchen und Synthesizerchen und singt dabei Tönchen. Dann und wann bollern Hall und Donnerhall, tröten die Trompeten von Jericho oder sonstewo los; Effekte dienen nichts anderem als der Effekthascherei. Mit Rockmusik hat all das kaum noch zu tun; Songs als solche sind das auch nicht mehr, eher schon Bonbonwasser-Bilder aus dem Wolkenkuckucksheim. Es schallt wie Dritte Welt: Man möchte dauernd helfen. Den Produzenten und Konsumenten solcher Kunstgebilde aber ist nicht zu helfen; wertende Kriterien, die sich für alles zwischen Blue System und den Residents anwenden lassen, greifen hier nicht. Wer anno 1990 noch einen halben Zeh auf dem Boden der Tatsachen hat, kann Platten wie diese nur für einen Scherz halten – einen guten oder schlechten, je nach persönlicher Neigung.
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