UB 4O – Labour Of Love II
Fortsetzung folgt. Der Albumtitel sagt eigentlich schon alles: Anno 1983 haben die acht Jamaica-Liebhaber aus Birmingham die erste Folge ihrer persönlichen Reggae-Chronik veröffentlicht. Und peinlicherweise mit dem Konzept „Heldenlieder, die wir schon immer mal selber spielen wollten“ den größten kommerziellen Erfolg ihrer über zehnjährigen Laufbahn gelandet. Klar, daß sie mit LABOURS OF LOVE (Vol. 1) schnell in den Verdacht der dreisten Geldmacherei gerieten. Noch klarer, daß eine zweite Folge der UB 40-Favoriten-Kollektion sechs Jahre später auf den ersten Blick nicht anders wirken kann als die 32. Version des „Rambo“-Themas. Trotzdem lohnt es sich bei LABOUR OF LOVE II mehrmals reinzuhören. Immerhin steht der Name UB 40 seit Jahren kontinuierlich und konsequent für eigenständigen Reggae-Pop ohne trendorientierte Crossover oder angeklebte Rasta-Zöpfchen. Da sollte man den Mannen um Sänger Ali Campbell schon mal zugestehen, ihren Vorbildern ausgiebig zu huldigen. Und dazu braucht man bei LABOUR OF LOVE II noch nicht einmal viel Toleranz oder guten Willen. Die Sammlung von fünfzehn Coverversionen aus den frühen Siebzigern der Karibikmusik riecht nicht nach Mottenkugeln oder Einwegunterhaltung. UB 40 überzeugen wie in ihren besten Eigenkompositionen mit leichtfüßigen, entspannten Reggae-Rhythmen, denen sie fernab von ermüdendem Roots-Purismus eigene Hit-Qualitäten verleihen. Die gutgelaunten, unaufdringlichen Klänge machen schlichtweg Laune. Das ist nicht spektakulär oder aufregend tiefgründig, aber immerhin genug, um den nächsten Montag Morgen halbwegs unbeschadet zu überleben.
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