Cock Robin – First Love, Last Rites
Auf dem Debütalbum überzeugte Cock Robin 1985 mit frischem Pop-Rock und vor allem mit den Duetten des Gesangsdoppels Anna La Cazio und Peter Kingsberry. Doch die beiden Rot- und Goldkehlchen kamen ins Stolpern, als sich ihre so spannend ins Musikalische umgesetzte private Beziehung aufs Geschäftliche reduzierte. Damit wurde auch die Musik von Cock Robin langweiliger. Schon im Titel trägt das aktuelle Album eine einst große Liebe endgültig zu Grabe – die Sterbesakramente („Last Rites“) werden gespendet. Da überwiegen natürlich auch musikalisch Schmerzen und Leiden, und die Freude blitzt nur dann kurz auf, wenn man sich in der Rückschau an gemeinsame, schöne Erlebnisse erinnert. Solche Krisenbewältigung hätte musikalisch durchaus spannend ausfallen können – doch Produzent Rhett Davies zwängte den Trennungsschmerz in ein Korsett aus radiotauglichem, glattem US-Mainstream. Traurig, traurig.
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