Warren Zevon – Transverse City
Ein Mann, ein Sound: Da kann Warren Zevon noch so viele kaputte Keyboards vom „Tubular Bells“-Kaliber durch seine Songs klingeln lassen („Transverse City“) – sobald er den Mund aufmacht, ist’s immer Zevon pur. Diesmal braucht er zwar eine ganze LP-Seite Anlauf, um zum imposant bösartigen und verzweifelten Höhepunkt „Splendid Isolation“ aufzulaufen, doch selbst Zevons verlorene Kämpfe im Songformat strömen noch soviel Leben und Feeling aus, daß man ihm konfuse Narreteien wie „Long Arm Of The Law“ gern verzeiht. Er legt diesmal viel Wert auf heulende, flehende Gitarren, abwechslungsreiche Keyboard-Teppiche und Background-Chöre, doch letztlich ist er am besten, wenn er sich ganz auf die offensive Verzweiflung in seiner Stimme verläßt. „Gridlock‘, der zweite Höhepunkt, treibt die Nackenhaare unnachgiebig in die Höhe. Es gibt wenige Musiker, deren Persönlichkeit und Stil über die Jahre schier unverbiegbar scheinen. Warren Zevons neues Album „leidet“ allerdings unter dem gleichen Fluch wie die Vorgänger – es ist zu abseitig und dämonisch für den breiten Geschmack.
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