Cleveland Watkiss – Green Chimneys
Englands neues „Jazzwunder“, mit viel Vorschußlorbeeren vom Stapel gelassen, singt wie ein Schüler von Bobby McFerrin. Bei seiner Plattenfirma hatte es der frühere Sänger der Gruppe Jazz Warriors deshalb sicher leichter. Mir geht’s umgekehrt: Unvermeidlich messe ich Clevelands Watkiss an Bobby McFerrins herausragenden Musikalität und Wagemut – und solchen Vergleichen zeigt er sich auf seinem mäßig originellen Debütalbum nicht gewachsen. Versuchen wir aber mal der Fairness halber, Bobby zu vergessen. Dann konstatieren wir nüchtern und ohne Vorbehalte: Clevelands Seat umspielt locker die boporientierten Themen (zu denen modale Klaviersolo allerdings schon weniger passen). Die Balladen klingen charmant und unschuldig (schon wieder eine Spezialität von – aber lassen wir das). Und auch gegen das Sox vom vielumworbenen Courtney Pine läßt sich nichts einwenden. Alles also sehr ehrenwert – und beim nächsten Mal klingt’s vielleicht sogar aufregender.
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