The Fuzztones – In Heat

Im New York der frühen Achtziger galten sie schon lange als Legende. Doch in Europa gelang den Fuzztones erst vor drei Jahren der Durchbruch, als Garagen-Rock, dessen Wurzeln in den Sechzigern lagen, ein sprunghaftes Revival erlebte. Aber prompt löste sich die Band nach diesem Erfolg auf; Frontman Rudi Protrudi nahm später an der West-Coast mit neuer Besetzung einen weiteren Anlauf. Die einst schrillen, schmutzigen Rebellen sind im freundlicheren kalifornischen Klima gezähmten Freaks gewichen, was sich auf IN HEAT durchaus bemerkbar macht: Da fehlt ganz einfach das früher übliche Quietschen, Bollern und Krochen; die einst pure, wenn auch streckenweise enervierende Spielfreude ist musikalischer Professionalität gewichen, mit der die rüden Garagen-Sounds auf der Strecke blieben. Die wüsten Schocker klingen jetzt gefälliger — doch das bedeutet nicht, daß Langeweile Einzug hält, (srj 3 OOOBLOWS YeMerday, Today, Tomorraw, rorewer (IMC) Die britische Formation 400 Blows vermischt gekonnt den Percussion-Funk von A Certain Ratio mit atmosphärischen Industrial-Klängen ä la 23 Skidoo zu einem hypnotisierenden Elektronik-Tanz. Einen guten Rückblick auf dos umfangreiche Repertoire dieser Kult-Band gibt diese Kompilation mit bereits anderswo veröffentlichtem Single- und LP-Material, (in) 4

DIVERSE Time, Between — A Tribute to The Byrds (imaalnary/ SPW) Auf diesem Album versammeln steh unter anderem wichtige Bonds wie Dinosaurier Jr., Miracle Legion und Giant Sand, um voller Anerkennung und Eigensinn den großartigen Byrds Tribut zu zollen — jener Legende der 60er Jahre in der Country-Rock-Landschaft Zeichen setzte. In der Tribute-Serie des Imaginary-Labels, in der bisher Platten für Syd Barre» (BEYOND THE WILDWOOD), Captain Beefheart (FAST’N‘ BULBOUS) und die Kinks (SHANGRI-LA) erschienen sind (siehe Seite 78), setzen sich aktuelle Gitarrenbands mit historischen Vorbildern in vorbildlicher Weise auseinander. So versuchen auch die hier vertretenen Gruppen — neben den bereits erwähnten sind die Primevals, The Moffs, Thin White Rope, The Chilis, Peter Bück und Robin Hitchcock dabei — nicht, stur und mühselig die Songs der Byrds einfach nachzuspielen. Jede interpretiert vielmehr ihren Byrds-Titel mit eigenen stilistischen Mitteln. TIME BETWEEN ist deshalb eine vielfältige, brilliante Zusammenstellung, (in) 4 THE FALL Semlnal Live (SPW) Der genialische Quertreiber Marie E. Smith will mit seiner Band neues Material anscheinend so schnell wie möglich veröffentlichen: SEMINAL LIVE ist bereits das dritte Album in knapp eineinhalb Jahren, und auf der A-Seite gibt’s fünf Songs, mit denen The Fall nach dem Ballett-Soundtrack-Ausflug I AM KURIOUS ORANJ wieder zu ihrem eigenen, prägnanten Sound zurückkehrt. Auf der B-Seite finden sich fünf LiveVersionen von zum Teil wunderschönen Fall-Klassikern wie „Cruisers Creek“ oder „LA.“. Im Low-Price-Bereich angesiedelt, wird diese Platte voraussichtlich viele Käufer finden, zumal ouch die bekannten Live-Stücke sehr hörenswert sind. Trotzdem hätten sich die Fans über eine komplett neue LP sicher mehr gefreut, (sr) 4