Jackson Browne – World in Motion
Browne – gern zum „Lord Byron“ der Songwriter-Zunft hochstilisiert – hat sich stets als feinsinniger Beobachter zwischen qualvoller Selbstanalyse und politischem Engagement hervorgetan. Diese Vorgehensweise – gekoppelt an so unterschiedliche Stilelemente wie Folk oder Reggae – bilden die Grundlage für Brownes anspruchvolles LP-Werk von JACKSON BROWNE (1972) bis THE PRETENDER 1976), von RUNNING ON EMPTY (1978) bis LIVES IN BALANCE (1986). „Sun goin‘ down on USA“, beginnt der kritische Patriot sein aktuelles Album. Der feinsinnige Songautor von einst hat längst sein Herz für Rockformen und -formlin entdeckt. So wundert es nicht, daß „World In Motion“ treibt und drängt, daß „Enough Of The Night“ mit einem Edgeähnlichen Thema auftaktet, um dann Chöre, Orgelschwellen und Klavierfiguren einzubauen. Browne, der die wohl schönsten Songs seiner Karriere in den traurigsten Phasen seines Lebens schrieb, ist ein Stimmungsautor. Doch auch in Zeiten, wo es ihm hörbar besser geht, schreibt und intoniert er mit jenem Timbre zwischen Trauer und Trotz. Mal Reggae („When The Stone Begins To Turn“), mal Funk („The Word Justice“), mal Texmex-Anklänge („My Personal Revenge“), mal schlichter Rock, – immer Jackson Browne. So wie er lebt und leidet.
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