Chris Isaak :: Heart Shaped World

Die so oft beschworene Angst vor der dritten LP existiert für den Amerikaner nicht; nach SILVERTONE (1985) und CHRIS ISAAK (1987) setzt er hier qualitativ noch einen drauf. Nicht zuletzt auch ein Verdienst seines Dauer-Produzenten Erik

Jocobsen, der die meist hypersensiblen Klanggebilde völlig sich selbst überläßt: da wird nicht gefummelt, nicht kunstvoll überfrachtet, da hat’s keine gefährlichen Operationen an Isaaks offenem musikalischen Herzen – dafür die Note 1! Chris Isaak, das ist weiterhin tönende Hypnose mit einem so magischen Wiedererkennungswert, wie ihn der anfangs noch unverbrauchte J.J. Cale einmal besaß. Gitarren, das heißt hier: weicher als „Flora soft“ in der Mikrowelle, im Einzelfall (Titelsong) mit einer Linienführung, die an perlende CCR-Klassiker wie „Born On The Bayou“ erinnert, und selbst wenn sie zustechen, dann stets mit wattierter Spitze. Das Schlagzeug patscht, eine Orgel schiebt behutsam vorwärts, Synthetik steht bei Isaak unter Höchststrafe. Und wenn es zum Ausklang in die „Heat Of The Jungle“ geht, tropfen selbst die Schweißperlen mit einer Pril-Haut zu Boden. Nur zwei-, dreimal zieht das Tempo leicht an, auch dann bleibt der imaginäre Schutzschild um dies durchgehend süperbe Werk intakt.