Dr. John – In A Sentimental Mood

Es war ein eher zweifelhaftes Vergnügen, den Piano-Veteranen aus New Orleans zuletzt auf der Bühne zu begutachten: Allzu sehr begnügte sich „Mac“ Rebennack alias Dr. John damit von einer zweifellos großen Vergangenheit zu zehren. Umso erfreulicher daher, daß er sich jetzt noch einmal zu einer anständigen Platte aufgerafft hol.

Wer Voodoo-Zauber und/oder synkopierten New Orleans-Rhythmus erwartet, liegt allerdings falsch: IN A SENTIMENTAL MOOD – ein adäquater Titel – ist eine manchmal etwas glatte Big-Band-Gratwanderung zwischen Blues und Jazz. Üppig verteilte Bläser und Streicher liefern den passenden Rahmen für das einmalig grummelnde Organ und die Piano-Staffetten des Meisters.

Höhepunkt der Veranstaltung: Rickie Lee Jones – ein wunderbarer Kontrast – als zirpende Duett-Partnerin in „Makin‘ Whoopie“. Punktabzug gibt’s für doch recht uninspiriert tönende Instrumentals, die fast schon Muzak-Niederungen erreichen.