Kirsty Maccoll – Kite

Stimmlich gehört sie gewiß nicht zu den Gigantinnen des Geschäfts, aber mit kühlsympathischem Sanges-Charme macht Miss Mac dies Manko spielend wett. Rundum ausgefuchste, leichtverdauliche Popmusik steht hier unterm Strich: oft folkloristisch getönt, fast immer auf dem Fundament glasklarer Akustikgitarren, mal mit einer Prise Herz & Schmerz, dann wieder im Buddy-Holly-Galopp vorwärtsrumpelnd („Free World“). Ein Volltreffer ist die schnörkellose, glockenhelle Version des Kinks-Klassikers „Days“, auch „Fifteen Minutes“ zieht den Hut vor dem großen Ray Davies der „Deadend Streef‘-Phase. Insgesamt kein hastiges Projekt, um mal schnell im Damen-Boom abzukassieren.

Diese LP ist schlicht und ergreifend gut. Seit „There’s A Guy Works At The Chip Shop, Swears He’s Elvis“ (1981) Kirstys beste Tat. Zeitlos hübsch. (CD mit 3 Bonus- Tracks)