Playhaus – Hungry

Appetit auf Popmusik aus deutschen Landen verspürt man aus bekannten Gründen selten. In diesem Fall jedoch darf man einem jähen Hungeranfall nachgeben. Denn Playhaus, ein munter-gestyltes Quartett aus Münchens Norden, servieren Klangkost zwischen vollfett und raffiniert, mal derbe Rock-Bratküche, mal Nouvelle Cuisine mit Chip- und Bit-Dressing.

Endlich einmal kann man sich die verbale Notdurft von wegen „internationalem Anspruch“ getrost sparen, denn diese vier blonden Burschen brauchen anglo-amerikamsche Konkurrenz nicht zu fürchten. Sei es, daß sie inklusive witziger Rap- und Dance-Element, nach der Seele und dem Körper der Angebeteten („Want Your Soul Tonight“) verlangen, ihre Unerreichborkeit („Ungettable“) beklagen, Fetzen einer Hitler-Rede in einem Song einbauchen („Watching The World“) – die angehenden Betriebswirte betreiben popmusikalische Völlerei.

Spieltechnisch einwandfrei, hochkarätig kommerziell („Friends“), mit metallisch strahlenden, satten, sägenden Gitarren, beeindruckenden Question & Answer-Chören und einem einmaligen Sänger machen’s die Buben möglich: Hunger nach mehr. (CD mit 1 Bonus-Track}