Steve Miller Band – Children Of The Future Brave New World

Durch die schon sträflich schäbige Aufmachung (ungenannt bleiben die diversen Band-Besetzungen und Aufnahmedaten, Studio und Produzent Glyn Johns) läßt sich hoffentlich niemand vom Kauf dieser CDs abhalten. Sie sind nämlich in jeder Beziehung allererste Sahne. Das Debüt der Steve Miller Band – den Fillmore-Livemitschnitt mit Chuck Berry und die Aufnahmen zum „Revolution“-Soundtrack nicht gerechnet – weist auf Digitalplatte noch bessere Höhen und mehr klangliche Transparenz auf, das mit irrem Pegel überspielte Album Nr. 3 klingt noch fulminanter in Baß und beeindruckt auch nach 20 Jahren mit einer brillanten Aufnahmequalität, wie sie keine der übrigen San Francisco-Bands vorweisen konnte! Ganz nebenbei waren diese in Londons Olympic Studios entstandenen Aufnahmen auch noch Sternstunden der Rockmusik, nämlich eine unerhörte Mischung aus Blues, Psychedelica und Elektronik-Verfremdungen, die in ihrer Art genauso einzigartig klang wie das, was gleichzeitig die Label-Kollegen vom Quicksilver Messenger Service musizierten. Fürs Blues-Fundament war der Boß zuständig, für das Rock’n’Roll-Rückgrat Boz (Scaggs), subtilere Zwischentöne steuerten die Keyboarder Ben Sidran und Nicky Hopkins bei, und Glyn Johns setzte kongenial um, was diese Space Cowboys unterwegs von San Francisco nach Chicago an Ideen mitbrachten. Beibt nur zu hoffen, daß auch das zweite Album LIVING IN THE USA bald in derselben Qualität auf CD kommt. 5 bis 6 (Musik) 6 (Überspielung)