Andreas Vollenweider & Friends – Dancing With The Lion

Das Jahr Produktionspause, das sich der Schweizer Schön-Klinger nach dem 86er Album DOWN TO THE MOON gegönnt hat, ist ihm gut bekommen. Die letzten beiden Platten haben gezeigt, daß auch ein integrer Instrumental-Musiker die Attribute des Pop-Stars nicht ganz unbeschadet wegstecken kann: Medienrummel und Tour-Streß färbten auch Vollenweiders Sound kommerzieller ein. Mit DANCING WITH THE LION hat dieser Spuk ein Ende. Mehr als ein Jahr Zeit für Aufnahme und Mischung, ein zurückgezogeneres Leben und die Besinnung auf garantiert computerfreie Naturinstrumente sorgten für knapp 40 Minuten Klang-Tanz in seltener Dichte und hypnotisierender Tiefe. Mehr als 100 Musiker, darunter David Lindley an der Lap-Steel und der schwedische Heavy-Gitarrist Janne Schäfer, brachte der Schweizer fast mühelos nicht nur unter einen Hut, er brachte auch das Kunstück fertig, die multikulturellen Einflüsse seiner Kollegen aus Indien bis Brasilien in die Harfen-Kompositionen zu integrieren. Ein lebendiges Beispiel gegen die Panzerknackerbande der modernen „Weltmusik“-Produzenten.

Vollenweiders Laden-Räume gleichen mehr einem Tanz-Center, in dem die essentiellen Klang-Bewegungen der Welt zwanglos zu einem kosmischen Tango verschmelzen: mitreißend rhythmisch und dennoch zart-erotisch.