Wendy & Lisa – Fruit At The Bottom
Beide sind exzellente Musikerinnen: Lisa Coleman und Wendy Melvoin verschönten Prince-Songs und -Shows, doch auf eigenen Füßen wandelt sich’s eher holperig, wie schon das Debüt-Album der beiden
Hübschen bewies. Frau dachte wohl, daß sei alles viel einfacher, und Prince sei überhaupt überbewertet. Nur: Selbst wenn der Kleine mal langweilig ist, ist es immer noch aufregend.
Wendy & Lisa versuchen fast mit grotesker Verkrampfung, „besser“ als zu Revolution-Zeiten zu klingen und verbiegen sich förmlich die Finger bei der Suche nach Ideen. FRUIT AT THE BOTTOM bietet viel ehrbares Handwerk, schöne Percussion-Ideen und Sound-Schlenker, hinreißende Keyboard-Passagen von Lisa, routinierte Gitarren-Arbeit von Wendy sowie hocherotische Vocals, mitunter vom Meister Prince selbst abgemischte Songs (man hat sich also wieder vertragen) – doch was soll all der schöne Flitter, wenn Wendy & Lisa musikalisch sonst nicht viel eingefallen ist? Die Grooves sind schleppend („Satisfaction“) und Schmuse-Songs wie „Always In My Dreams“ sind so süß und flüchtig wie Zuckerwatte.
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