Stray Cats – Blast Off
Eine Band ist nun mal mehr als die Summe ihrer Mitglieder. Die Solo-Ambitionen von Slim Jim Phantom (dr), Brian Setzer (g) und Lee Rocker (b) waren wahrscheinlich nötig für das hefeteigartig aufgegangene Ego, ein Erfolg wurde daraus beileibe nicht. Die beiden Alben des Dreier-Teams Phantom, Rocker & Slick, die zwei Brian Setzer-Werke als auch die gelegentlichen Filmauftritte (Slim Jim als Charlie Parker-Drummer in „Bird“; Setzer als E. Cochran in „La Bamba“) erreichten doch bei weitem nicht das Publikum, das man früher im Verbund begeistert hatte. Gegründet 1979 in New York, kamen die drei Rockabilly-Freunde in ihrer Heimat auf keinen grünen Zweig. 1980 gingen sie den Weg zurück: nach England. Dort stieß man nicht nur auf eine verwandte Seele (Dave Edmunds), sondern auch auf offene Ohren. Hits, vier Alben und die Eroberung Amerikas sollten folgen. Bis 1985 ein Schlußstrich gezogen wurde. BLAST OFF, wieder von Dave Edmunds produziert, ist die fünfte LP der Stray Cats. Trendgerechte Modernisierungsversuche sollte man natürlich nicht erwarten. Da klatschen die Saiten des Standbasses, da läßt Setzer seine Gretsch jaulen und Slim Jim kloppt auf die dicke Snore. Mit dem programmatisch betitelten „Nine Lives“ endet die unterhaltende LP-Exkursion in die Fifties. Gut, daß Katzen so zäh sind. (Veröffentlichung am 28.3.)
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