Country Joe & The Fish – Electric Music For Mind And Body/I-Feel-Like-I’m-Fixin‘-To-Die (ARIS

Die ersten beiden Platten dieses Psychedelic-Protest-Quintetts aus dem kalifornischen Berkeley waren das, was man in altehrwürdigen „Underground“-Zeiten als „heady stuff“ bezeichnete. Jahre nach Dylans „My Back Pages“ wurde hier politische Aufklärung mit neuen musikalischen Mitteln ausprobiert – zum selben Zeitpunkt, als der Vietnamkrieg in eine gigantische Materialschlacht eskalierte und Country Joes „Death Sound Blues“ landesweit über die neuen UKW-Sender gespielt wurde. Für das populärere Mittelweilen-Radio war diese stark drogenbeeinflußte Mixtur aus Folk und Raga, Jugband Music und Blues dagegen Gift. Verblüffenderweise hat vieles aus dieser „Hippie-Musik“ die Jahre erstaunlich gut überdauert – besser jedenfalls als die Flut von „Jamsessions“-Platten, die parallel groß in Mode kamen. Vor der eher fragwürdigen Auswahl auf der COLLECTED COUNTRY JOE AND THE FISH-CD hatten wir an dieser Stelle schon gewarnt. Auch überspieltechnisch handelt es sich da, wie man im Vergleich zu den nachgelieferten Original-CDs hören kann, um ziemlich dilletantisches Pfuschwerk. Beim ELECTRIC MUSIC… -Debüt blieb man zwar weit unter dem möglichen Überspielpegel, im übrigen aber bieten beide CDs – kein Brumm, kein „wattierter“ Sound, deutlich bessere Höhen und keine merkwürdigen Phasing-Effekte! – die überzeugend bessere Wiedergabequalität auch gegenüber den originalen US-Pressungen von 1976. 5 (Musik) 4 (Überspielung)