Willie Dixon – The Chess Box
Vergreist ist dieser Blues-Mann trotz fortgeschrittenen Alters noch lange nicht, wie sein eben erst erschienenes Album HIDDEN CHARMS (produziert von T-Bone Burnett, importiert vom Electrola ASD) beiläufig beweist. Wohlhabend müßte der alle Herr allerdings doch sein, schon auf Grund seiner Tantiemen-Einkünfte nämlich. Kein anderer noch lebender Blues-Komponist hat eine vergleichbare Vielzahl von Songs geschrieben, die sich über zig-Jahre millionenfach auf den Platten weißer Rock-Idole (Stones, Cream, Doors, Led Zeppelin usw.) weltweit verkauften. Der füllige Bassist mit der schmutzigen Phantasie erfand so viele Archetypen – den „Little Red Rooster“, den „Hoochie Coochie Man“, den „Back Door Man“, der anzüglich behauptet: “ The men don ‚t know/But the little girls they understand!“-, daß sein Song-Katalog eine längere Arbeit zum Thema Sex & Blues & Rock’n’Roll allemal wert wäre. Auf diesem 2 CD-Set findet man eine Auswahl seiner berühmtesten Lieder in den Originalaufnahmen der ursprünglichen Blues-Interpreten, bei denen sich bald darauf die Weißen hemmungslos bedienten. Zu hören sind bei den 36 Songs viele der Chess-Legenden (von Eddie Boyd über Howlin Wolf bis Muddy Waters), deren Aufnahmen jetzt in vorzüglichen CD Überspielungen neuerdings erscheinen. Dieser Querschnitt aus Willie Dixons Repertoire ist dennoch jedem Sammler wärmstens zu empfehlen. 6 (Musik) 5 (Überspielung)
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