Daryl Braithwaite – Edge

Braithwaite ist beileibe kein Newcomer. Wie sein australischer Spezi John Farnham (der übrigens down under von den Rock-Fans so gnadenlos wie hierzulande Howard Corpendale behandelt wird) kann er auf eine lange, erfolgreiche Band-Karriere vor dem Solostart zurückblicken. War es bei Farnham die Little River Band, hieß Braithwaites Combo Sherbet (Größter Hit hier: „Howzat“), wie die LRS eine zweihundertprozent amerikanisch orientierte Popband. EDGE ist nun Daryls erstes Lebenszeichen nach jahrelangem Rückzug von der Szene. Seinem reiferen Alter entsprechend, mußte sein Motto für das Comeback „Erwachsenere Popmusik“ lauten. Und da hat er unüberhörbare Vorlieben: Phil Collins etwa, auch John Farnham, der die Konkurrenz nicht scheut und sogar Backing Vocals auf EDGE singt. Braithwaite leistet sich auf seinem durchdachten Mainstream-Album zwisehen gemäßigtem Dancefloor und geschmackvoller Ballade auch mal einen Seitenblick auf U2’s Rhythmusarbeit („Alll I Do“) und Peter Gabriel. Dessen „I Don’t Remember“ covert er, trifft die Stimmlage, kopiert einige Klangfarben (Keyboards), trifft jedoch den Geist der Nummer und die Seele des Künstlers nicht. Braithwaite ist eben doch nur ein Unterhalter.