Etta James – Seven Year Itch
Nach ihrer schwerlich zu ignorierenden Präsenz im Chuck Berry-Film „Hail! Hail! Rock’n’Roll“ kehrt Etta nun also auch wieder mit einem frischen Werk auf unsere Plattenteller zurück. Doch wie frisch ist SEVEN YEAR ITCH wirklich? Nun, immerhin hielt es gottlob niemand für nötig, ihr einen dieser neumodischen Groove-Heinis aufschwatzen zu wollen. Die Regie als Produzent übernahm ein alter Hase, Barry Becker! nämlich, der schon als Studiomusiker in den heiligen Muscle Shoals-Hallen dabei war, als Etta dort in den 60ern ihre alten Schmuckstücke für das Chess-Label aufnahm. Beckett trommelte erfahrene Cracks zusammen, unter anderem auch Ex-Booker T.-Gitarrist Steve Cropper. Dürfte also klar sein, wie SEVEN YEAR ITCH klingt: kräftige Bläser, satte Gitarren, Rhythmus von Hand usw., nur eben im Sound transparenter als das vor zwei Dekaden möglich war. Auch das Songmatenal, darunter eine Neuauflage von Earl Handies „Come To Poppa“, nötigt Ettas ungebrochen voluminöser Stimme keine unpassenden Verrenkungen ab: Hier kann sie interpretieren und leben, muß sich nicht halbherzig dem Groove-Diktat beugen – obwohl diese Musik auf ihre Art und Weise natürlich ganz schön groovt. Mit einem Satz: Solid As A Rock!
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