U.K. – Dr. No
Da gibt’s für mich keinen Zweifel: U.K. alias Ulf Krüger wird zu den großen Überraschungen 1989 zählen. Der Hamburger Musiker, Zeichner, Gelegenheits-Journalist und Universal-Dilettant, der schon seit Jahren zur kreativen Fauna und Flora der Hansestadt gehört, könnte mit diesem Debüt den Sensationserfolg von Trio wiederholen. Denn Krüger agiert mit der Unverfrorenheit des Wohnzimmer-Musikanten, mit dem Charme dessen, der sich einen Dreck schert um Kritiker und Charts und einer Naivität, die vor keinem Stil-Pudding halt macht. Texmex-Gitarren bei „Conquistador“, Akkordeon und Shanty-Chor bei „Save My Soul“, Ferry-ismus beim cleveren Un-Gesang, Toy Piano-Minimalismus, Musette-Sentimentalität („Legion Etrangere“), wildes Stil-Patchwork überall und jene kräftige Portion Humor, die bundesdeutschen Produkten meist fehlt. Produziert von Klaus Voormann (wenn das kein gutes Omen ist!) sorgt Krüger mit seinem Ulk-Pop für das kurzweiligste Erlebnis seit der Erfindung des Wortes Stereo.
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