CHarlie Musselwhite – Goin‘ Back Down South
Der IMS-Importdienst hat seit ein paar Monaten das komplette US-Label Arhoolie im Programm. Das bedeutet, daß über 400 Scheiben aus den Bereichen Blues, Cajun, Zydeco, Tex-Mex, Country, Folk, Jazz und ethnische Musik auch bei uns einfacher denn je greifbar sind. Aus dem Blues-Bereich seien drei besonders interessante LPs herausgegriffen-, GO-IN‘ BACK DOWN SOUTH enthält 1971/74 entstandenen saftigen Chicago-Blues des weißen Mundharmonikavirtuosen Charlie Musselwhite, dessen größter Einfluß Little Walter Jacobs war. Musselwhite, auch ein recht passabler Sänger, wird von zwei strammen Bands begleitet. In der besseren spielt der hervorragende Pianist Lafayette Leake mit, der auch viele Chuck Berry-Hits veredelte. In der leicht schwächeren ist u.a. der Gitarrist und Saxophonist Robben Ford mit von der Partie, der dieses Jahr ein schönes Soloalbum veröffentlichte. Von noch besserem Kaliber ist der Chicago-Blues von Johnny Young. Die 1966 entstandenen Aufnahmen sind vorbildlich erdig, voller Drive und versprühen durchweg Witz, Geist und positive Vibrationen. Young, der 1940 aus Mississippi nach Chicago zuwanderte, fungiert als ausgezeichneter Sänger und guter Gitarrist, vor allem aber als furioser Mandolinist. Begleitet wird er von so bewährten Musikern wie James Cotton (Mundharmonika), Otis Spann (Klavier) und S.P. Leary (Schlagzeug), bekannt u.a. durch ihre Arbeit mit dem legendären Muddy Waters. Blues der 80 er Jahre gibt s bei Chris Thomas. Der junge Musiker geht den gleichen Weg wie Robert Cray, das heißt, er klebt nicht sklavisch am Vergangenen, sondern versucht durch Stilerweiterungen und neue Sichtweisen dem Blues neues Blut zuzuführen. Das gelingt ihm prachtvoll, ohne daß power & spirit darunter leiden. Thomas schreibt sich seine Songs fast durchweg selbst. Herausragend ist „Cocaine (Snow White)“. InuraulLPl 4 (Musselwhite 4 Thomas), 5 (Young)
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