R.A.M. Pitetsch – Norwegian Wood

Beim besten Willen -— nein! „Mit freundlicher Hilfe der Firma Commodore Büromaschinen GmbH“ haben es Rainer Pietsch und Klaus Voormann doch glatt geschafft, eine der elementarsten Faustregeln der Musik-Geschichte zu entkräften —- daß die wirklich genialen Rock-Klassiker auch noch extrem geschmacklose Neubearbeitungen unbeschadet überstehen.

Es geht also doch: 46 Minuten lang werden Beatles-Songs von „Hey Jude“ bis „Day Tripper“ kompostiert, durch den Fairlight gehetzt, von der Amiga-Sequenzer-Software pürriert, von Dan McCafferty, lan Cussik und Mary Hopkin angeblökt, und schließlich mit einem Schuß Münchner Philharmoniker langsam zu einem klebrigen Brei verrührt. Verwendbar allenfalls als rezeptfreies Darmstimulanz bei hartnäckiger Verstopfung. Da wäre ein „Peter Hoffmann singt die schönsten Melodien der Sex Pistols“ noch erträglicher gewesen. Ein Glück, daß Paul McCartney nicht Präsident der Vereinigten Staaten ist -— er würde sofort die Mannes schicken.

Bleiben wir fair -— vor allem die CD-Sonderauflage in 24 Karat Gold ist ein hervorragendes Weihnachtsgeschenk für etablierte Verwandte über 40, MIDI-Freaks und alle ungeliebten Zeitgenossen, denen man schon lange mal einen üblen Streich spielen wollte.

(CD und MC simultan mit LP, keine Bonus-Tracks}