Julian Dawson – Luckiest Man In The Western World

Mit seinem B7er-Album AS REAL AS DISNEYLAND konnte sich der glatzköpfige Särger/Autor/Gitarrist und Mundharmonikaspieler hervorragend in Szene setzen: Mit sicherem Gespür für Stimmungen und Melodien, nachhaltiger Vokal-Ausstrahlung und Texten, die auch dann noch zum Zuhören einluden, wenn man sie zu verstehen begann. Dem Nachfolger fehlt jetzt ein bißchen dieses verschrobene Element, das die „Meinungsmacher“ ja immer so lieben: Es rockt mitunter ein bißchen eindimensional, ohne allerdings je wirklich in herkömmliche Mainstream-Niederungen abzurollen. Dawsons Trümpfe sind Balladen wie „Man Of The World“ oder „Lonely Girls“ und dos lässige „Cool Fingers“ mit einem Keyboard-Motiv, das mir allerdings verdammt bekannt vorkommt. Ansonsten: keine Gaststars, viel Mundharmonika, gospelinspirierte Vocals von Lynda Hayes, die das Attribut „Background“ wirklich nicht verdient haben — und dann dieser präzise, aber lockere Groove, den zumindest hierzulande nur ein Duo hinbekommt, richtig: Rosko Gee und Jolci Liebezeit.