John Hiatt – Slow Turning
Der Mann aus Indianapolis hatte sich wohl schon damit abgefunden, Liebling der Kritiker, aber gleichzeitig ein Unbekannter für die große Masse zu bleiben. Zu Unrecht, wie SLOW TURNING schon nach einmaligem Anhören nachweist. Der einstige Weggefährte Ry Cooders setzt auf rauhen Garagenband-Sound, kämpft, knödelt und jault sich durch den amerikanischen (Alp-)Traum in seinen Texten. Motto: Komm‘ Boby, laß uns diese verschlafene Kleinstadt vergessen und im Chevy abhauen, egal wohin… Country, Folk und Blues verschmelzen auf Hiarts Gitarre zu einem sehnsüchtigen Groove. Die klare, sparsame Produktion von Glyn Johns betont den reizvollen Gegensatz zwischen der dreckigen Stimme und den dominierenden akustischen Instrumenten (Mandoline, Banjo, Akustik-Gitarre). Im verdienten Revival der Singer/ Songwriter, das gegenwärtig heraufdämmert, verdient Hiott Beachtung als Bewahrer von Traditionen, ohne dabei einem hinterwäldlerischen Folk-Dogma zu verfallen.
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