Level 42 – Staring At The Sun
Mit „Lessons In Love“ hatten King & Co. vor zwei Jahren Blut geleckt an der schnellen Mark mit der leichten Pop-Muse. Und seitdem ist Level 42 zunehmend blutleerer geworden. Der Trend hin zu netten, banalen Melodiechen, der sich auf dem Vorgänger RUNNING IN THE FAMILY schon andeutete, wird auf STARING AT THE SUN konsequent fortgesetzt. Von dem alten Funk-Feuer, den rasanten Baß-Läufen und zündenden Grooves früherer Tage, den Songs wie „The Sun Goes Down“ dokumentieren, ist nichts mehr zu spüren. Es scheint, als wären die vier Briten (die Gebrüder Phil und Boon Gould haben die Band verlassen und wurden durch Drummer Gary Husband und den Ex-Go West-Gitarristen Alan Murphy ersetzt) zusammen mit dem bewährten Produzenten Team Wally Badarou und Julian Mendelson nur darauf erpicht gewesen, eingängige Refrains in die Songs einzubauen, um so den Weg ins Konsum-Ohr zu finden. Das Prinzip des kleinsten gemeinsamen Nenners nimmt den neun Titeln fast ieden Charme. So werden sie ihren Weg in die Charts finden und den alten Level-42-Fons zumindest mit „Take A Look“, der einzig wirklich atmosphärischen Ballade auf dem Album, eine Erinnerung an bessere Band-Tage ermöglichen. Alle anderen, die früher die Levels mochten, werden sich nach diesem Album endgültig abwenden. (CD und MC simultan mit LP, je 1 Bonus-Track)
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