Love – Love
Für die einen war es „em Klassiker im neuen Folk Rocd-Sti7″(so I die „Rolling Stone Encyclopedia“), nach dem vernichtenden Urteil von Schmidt-Joos/Graves in ihrem „Rock-Lexikon“ dagegen nur ein „Krampfrock-Album“: dos Debüt von Arthur Lees Gruppe Love, das 1966 – also im selben Jahr wie TURN! TURN! TURN! und FIFTH DIMEN-SION von den Byrds – erschienen war. Der Verweis auf die andere, von Dylan protegierte Los Angeles-Band ist unvermeidlich, denn die Byrds-Connection war beim Debüt von Love wirklich nicht zu überhören. Von schamlosem Plagiat konnte deswegen trotzdem keine Rede sein. Als die Gruppe donn mit ihrem unisono als Meisterwerk gepriesenen drittem Album FOREVER CHANGES einen Meilenstein der Rockmusik der späten 60er Jahre veröffentlichte, hatte „Elektro“-Boß Joe Holzman längst seine neuen Hausfavoriten gefunden. Der Ruhm der ersten Doors-Piatten stellte in den Schatten, was Lee und Coproduzent Bruce Botnick mit FOREVER CHANGES als ihre „Antwort auf Sgt. Pepper“ an drogenbeeinflußter Musik auf Band gebracht hatten. Und wie das mit Kultplatten so ist: Sie werden nach vielen Jahren als Pionierleistung wiederentdeckt und ihrerseits nun richtig schamlos als Fundgrube für Ideen geplündert. Britische Neo-Psychedeliker waren da schon findig, lange bevor etwo der große Led Zeppeltn-Klau begann. Das noch etwas amateurhaft im Ping-Pong-Stereo produzierte Debüt gewinnt auf CD relativ wenig an Klangquolität. Erstaunlich gut – und erheblich besser als manche parallel enstandenen Platten der Airplane, Dead und anderer Westcoast-Bands – klingt jetzt FOREVER CHANGES. Dolby-A gab’s damals noch nicht. Trotzdem muß man sich nicht über schlechten Rauschabstand bei dieser Multitrack-Produktion beklagen.
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