The Moody Blues – Sur La Mer

Daß sie über zwei Jahrzehnte hin überlebt haben, ist in ihrem Fall nicht musikalischer Anpassung und Weiterentwicklung zuzuschreiben. Das vernichtende Urteil „Wenn man eine LP von der Band kennt, kennt man alle“ ist auf Moody Blues uneingeschränkt anwendbar. Damit ist über „Sur La Mer“ (fast) alles gesagt. Unter der Anleitung von Produzent Tony Visconti haben sich die Herren Hayward, Lodge, Edge, Thomas und Patrik Moraz im Studio die Zeit wieder damit vertrieben, wohltemperierte, opulente Klang-Kaskaden aufs Band zu bringen. Hier gerät auch nicht ein Ton in Wallung, sind die Rhythmen — bis auf „Here comes The Weekend“, wo die Moodies tatsächlich einmal versucht haben, Rock’n Roll zu spielen — ungeheuer unaufdringlich. Pluspunkte können die Moodies nur in Arrangement-Fragen sammeln. Da warten sie bisweilen mit interessanten Ideen auf — etwa bei „Want To Be With You“, wo der Dialog zwischen Akustik-Klampfe und E-Gitarre nahezu dramatische Dimensionen annimmt. Aber ansonsten: eine Platte zum Frühstücken, Bügeln, Fahrstuhlfahren.