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ELP bleibt ELP, egal, ob der Schlagzeuger nun Palmer oder Powell heißt. Mit dem Weggang von Greg Lake aber war die Strapazierfähigkeit der drei Buchstaben endgültig ausgereizt, oder kann sich jemand bei „Emerson, Berry & Palmer“ noch von seinen Bombast-Rock-Erinnerungen forttragen lassen?

Keith Emerson, der immerhin den Moog-Synthi in dei Rockmusik brachte, sowie Carl Palmer, der als erster Schlagzeuger einen eigenen Sattelschlepper nur für sein Trommel-Werk beanspruchte, versuchen es jetzt nochmal unter dem unbelasteten Bandnamen „3“. Doch Namen sind austauschbar, die Köpfe dahinter nicht – und sofort kommen die alten Vorwürfe von wegen „glatter, überproduzierter Hirni-Rock“ wieder nach oben. Allenfalls die drei Songs aus der Feder des neuen Bassisten/Sänger Robert Berry sind einigermaßen erträglicher Mainstream geworden, der Rest ist peinlicher Schwulst im fünften Aufguß und ein Musterbeispiel dafür, was passieren kann, wenn moderne Keyboard-Technik in die falschen Hände gerät.