Kip Hanrahan – Days And Nights Of Blue Luck Inverted
Eine Überraschung: Charles Neville und die Jazz-Sängerin Carmen Lundy sind diesmal unter den zwei Dutzend Musikern um den experimentierfreudigen Produzenten aus der Avantgarde-Szene Manhattans. Wer Hanrahan kennt, den werden auch die seltsamsten Zusammenstellungen nicht mehr überraschen. Musiker wie Jack Bruce, Drummer Anton Fier und andere Genossen aus dem Bill Laswell-Stall, ein Jerry Gonzales oder Steve Swallow zählen schon länger zum „Stamm“. Auf Kips viertem Album (american clave/VeraBra 1012) überschneiden sich untrennbar die einzelnen Bands und Spielarten. Kompositionen von Ellington, Piazolla und Allen Toussaint stehen neben Hanrahans Eigenbauten, die diesmal durchaus Songqualitäten haben – und nicht selten an Carla Bley oder Annette Peacock erinnern.
Für eine Platte, deren rätselhafte Texte Sex ständig in Beziehung zu Aggressionen setzen, geht es musikalisch fast schon besinnlich zu – trotz der wie immer hochdosierten Percussion.
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