Carmel – Everybody’s Got A Linie … Soul
Damals, zur Zeit des Jazz-Revival-Schwindels in Großbritannien, schien Carmel eine der wenigen wirklich großen Stimmen zu sein,— umgeben von einem Ozean der Künstlichkeit und Oberflächlichkeit. Besonders bei Live-Auftritten erzeugte sie mit ihrer, oft nur von Baß und Kongas begleiteten, rauhen Stimme eine geradezu spirituelle Atmosphäre.
Auf dieser Platte aber wird sie von einer ausgefeilten Produktion zugekleistert; das Resultat ist reichlich geschmacklos. Musik, die man sich höchstens in schmierigen Schwulen-Bars vorstellen kann. Vielleicht hat sie versucht, eine Hollywood-Filmmusik (im Stile von Van Dyke Parks) zu schreiben, das aber gänzlich erfolglos. Sie klingt eher wie jemand, der sich bei einem Provinztheater mit der Interpretation der „Judy Garland Story!“ bewirbt.
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