Ledernacken – Do The Boogaloo And Other Natty Dances
Die Hamburger Ledernacken waren mal das mit Abstand Brutalste, was Disqockeys diesseits und jenseits des Atlantik ihrer Kundschaft bieten konnten: stampfende Tanz-Beats, Sequencer, beißende Gitarren, röhrende Saxophone und jede Menge (meist verzerrtes) Gebrüll von Ober-Nacken Folke Jensen.
Auf Do The Boogaloo ist der alte Dampf zwar noch nicht raus, aber irgendwo sind da ein paar Ventile undicht. „Knallt nicht so rein“, wie der Volksmund sagt. Dabei verlassen sich die Ledernacken im Wesentlichen auf bewährte Zutaten, auch Sexprotz Jensen nimmt nach wie vor kein Blatt vor den Mund. Allerdings klingen seine neuen Nummern nicht mehr ganz so roh und verschwitzt wie das legendäre Double Album oder Turbo-Singles vom Kaliber „Amok“, bei denen er die Gefahr der Monotonie durch den Einsatz ungebremster Energien bannen konnte.
Do The Boogaloo wirkt gefälliger, hier und da finden sich sogar richtig nerfe Keyboard- und Gitarren-Sounds. Das macht die insgesamt immer noch herbe Tanz-Wore zwar eingängiger, nimmt ihr aber ein wenig vom Adrenalinstoß-Effekt, den die Ledernacken bisher allen anderen voraushatten.
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