David Sylivian – Secrets Of The Beehive
Es geht voran. Immer besser. Jedesmal raffinierter. Der Fortschritt, den die ehemaligen Japan-Mitglieder machen, entpuppt sich als unscheinbares episches Werk, das sich langsam in den schattigeren Ecken der Popmusik entfaltet. Auf dieser Platte stellt Sänger David Sylvian eine Reihe neuer Songs vor, die zunächst wie ganz matte Sketche erscheinen — Ideen für Melodien. Aber sie prägen sich nach und nach in die Gehörgänge ein, auch wenn Discjockeys einen Mangel an Ohrwürmern beklagen werden.
Melancholie ist hier, wie schon bei Gone To Earth und Brilliant Trees, die vorwiegende Stimmung. Es wäre ein Leichtes, über Sylvians halbmystische Geschichten von Sonnenauf- und Untergängen und Meerlandschaften zu spötteln, wären sie nicht so gut realisiert. Die exzellente Band (Ryuichi Sakamoto an den Keyboards, David Torn an der Gitarre und Ex-Pentagle Bassist Danny Thompson) hebt die Musik in eine noblere Kategorie. Sylvian nähert sich den heiligen Gefilden der Art-Songs von Tim Buckley und Scott Walter und damit einer Tiefgründigkeit und Feinmaschigkeit, die Popmusik selten erreicht.
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