Jethro Tull – Crest Of A Knave
Nur mehr eine Sequenz-Figur gleich zu Beginn erinnert noch an den wenig erfolgreichen 84er-Ausflug Under Wraps, als Jethro Tüll meinten, mit Computermusik dem Trend der Zeit Tribut zollen zu müssen. Ansonsten besinnt sich die Band auf alte Werte, komponiert komplizierte Stükke bis zu zehn Minuten Länge („Budapest“), läßt schwere Rockgitarren mit folkgeschwängerten Akustik-Klängen wechseln — das alles sehr theatralisch, und natürlich mit lan Andersons berühmt-berüchtigter Querflöte, die immer noch das perfekte Trademark darstellt. Waldschrat-Rock eben.
Über weite Strecken hinweg hört man seltsamerweise den Geist Mark Knopflers Gitarre zupfen; ob der Meister wirklich der Dire-Straitsähnlichen Nummer „Said She Was A Dancer“ höchstselbst seinen Stempel aufdrückte, war aus dem Vorab-Tape nicht ersichtlich. (Das Album erscheint Anfang September).
Fazit: Gutes, gestandenes Handwerk für Leute über 30 und solche, die’s noch werden wollen.
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