The Kane Gang – Miracle

Recht lange haben sich die drei von der Kane Gang für ihr zweites Album Zeit gelassen, aber man merkt den Songs kein Gramm grüblerischer Schwere an. Eingängiger britischer Pop mit dem obligaten Soul-Touch ist herausgekommen, geschickt im dichtbesiedelten Grenzgebiet zwischen Simply Red, Level 42 und Blow Monkeys plaziert. Die voluminösen, breitwandigen Keyboard-Harmonien kontrastieren dabei effektvoll mit den springenden, funky Rhythmen, die Vocals sind natürlich blütenweiß, aber das kratzt heutzutage sowieso niemanden mehr.

Immerhin lohnt sich bei ironischen Texten wie „Motortown“ durchaus das Hinhören, und wie schon beim ersten Album, so fächert Produzent Pete Wingfield auch auf Miracle einen federleichten, dünngewebten und doch pulsierenden Sound auf, der den Stücken des Trios ganz ausgezeichnet steht. Subtiler englischer Mainstream-Pop, der gekonnt Gitarren-Licks und Keyboard-Zauber verbindet — glatt und kantenlos, aber gut.