Santana – Freedom

Inzwischen bereits 12.3-Archiv-Zentimeter beanspruchen Begabung und Bienenfleiß von Carlos Santana, 16 Orchester-Projekte, diverse Werke als Solist, im Duett und im Trio.

Der Fleiß hat natürlich seinen Preis. Vor allem die Band-Projekte sind im Lauf der Zeit austauschbar geworden. Der Sound ist seit mindestens einem Jahrzehnt zementiert: Salsa-Perkussion und darüber die unverkennbare Jubelgitarre des Meisters, die sich einmal mehr in ätherische Höhen hinaufschwingt. Ein paar schnelle Titel und dazwischen dann diese makellos gestylten Instrumental-Balladen; mit „Love Is You“ bahnt sich natürlich auch wieder ein sagenhafter Ohrwurm an.

Dazu eine Handvoll Botschaften, politisch, religiös, sozial — meist nur hingeworfen als Reizwörter (ein Instrumental-Titel trägt den Titel „Mandela“). So läuft das Rezept. Immer wieder. FREEDOM ist schon beinahe ein Schulbeispiel für clevere Routine.

Aber der gestandene Fan fühlt sich letztlich ebensowenig verschaukelt wie der Novize, dem möglicherweise eine Tonwelt aufgeht, die ihn ohne weiteres noch zehn weitere Zentimeter begleiten könnte.

Keine hörbaren Veränderungen also, obschon der langjährige Leadsänger Alex Ligertwood seinen Platz an den bulligen Oldtimer Buddy Miles abgetreten hat. Was zwar eine Überraschung, aber trotzdem keine Bewegung darstellt. Und Gründungsmitglied Gregg Rollie ist nach fünf Jahren Pause auch mal wieder mit dabei.