Live! In Private. In Public. Charly Rec. Boll 104 :: The Famous Bollock Brothers
Um ehrlich zu sein: Ich hin kein Fan von Live-Platten. Und Comedy, Klamauk und Parodie haben auf Platten selten ihre Absicht erreicht; so auch bei den „Famous“ Bollock Brothers.
Auf der Bühne sollen sie umwerfend sein mit ihrer Mischung aus Pub-Rock und Wildwest-reifer Kleptomanie, mit der sie durch die Untiefen des Rock n‘ Roll toben und gnadenlos über heiliges Stargut herfallen und daraus ihr eigenes Lego-Land bauen. Auf Platte funktioniert das nicht, schon gar nicht auf einer Live-Platte.
Das alles könnte bei Ahnungslosen zu einem unnötigen Mißverständnis führen. Ich sehe schon die akademisch ambitionierten Rock ’n‘ Roll-Verwalter eine Liste der verwerflichsten Song-Diebstähle aufstellen: vermutlich grübeln sie. ob die Coverversionen — hier sind’s Alex Harvey und Led Zeppelin — nicht einer Grabschändung nahekommen.
Dabei ist es natürlich ganz anders gemeint. Bollock-Fans lassen den Chaos-Film nochmals an sich vorüberziehen, spielen mit wie die Besucher der Rocky Horror Picture Show und plädieren für 6 —– ich hab den Reis vergessen und geb ’ne: (3)
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