Jocco Abendroth Viel zu heiss Metronome 831.059-1
Ein ganzer Kerl. Tattoo am linken Arm. Zwei-Tage-Stoppeln. Jeans & T-Shirt. Einer, der durchsoffene Nächte und Stehficks im Hauseingang nicht nur aus Bukowski-Büchern kennt. Jocco Abendroth gehört nicht zu jener Spezies bundesdeutscher Musiker, die sich ständig einen Kopf zerbrechen, der nicht auf ihren Schultern sitzt. Anstelle kluger Pamphlete zum Thema Wirtschaftswunder, Umweltschutz und Waldsterben treten Geschichten, die das Leben geschrieben hat. Also um Frauen („Jane“), Gefühle („Herzen müssen brennen“), Liebe („Sag mir…“), Zorn („Hier + Dort + Dann“) und all die Dinge, mit denen sich so ein brutaler Softie rumschlägt.
Die Musik, produziert von Lothar Meid und Peter Hauke; ist zwischen Boogie. R&B und Rock ’n‘ Roll angesiedelt. Klingt genauso unverstellt und ehrlich wie der Typ. Ein kleines Problem dürfte Texter, Komponist und Gitarrist Abendroth allerdings haben: Er hat nicht nur seinen Springsteen zu gut gelernt; Stimmlage und Phrasierung dürften ihm auch Verwechslungen mit Wolf Maahn eintragen. Knapp: (4)
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