Jesse Johnson – Shockadelica

Der Alptraum ist vorbei. Minneapolis lebt wieder. Prince, der Dämon und Gott, ist ins Elysium der Genies entrückt und unerreichbar geworden. Die Heerscharen seiner Replikanten rannten monatelang verzweifelt durch die Büros der Produzenten und Manager und versuchten Princes neuen Ideen auf die Spur zu kommen. Vergebens! Nur die Stärksten überlebten und entwickelten eigene Ideen.

Jesse Johnson, Gitarrist von The Time, der auch bei „Purple Rain“ mitarbeitete und somit zu den direkt Gesegneten gehört, ist einer der wenigen Überlebenden des großen Prince-Klon-Sterbens. Der beißend scharfe Prince der Vor-Purple-Rain-Ära ist sein geistiger Vater — und so läßt er messerscharfe Gitarren den kräftig treibenden Computerbeat zerschneiden und hält sich mit seinem enormen erotischen Potential keine Sekunde zurück.

SHOCKADELICA ist ein Frontalangriff auf die Tanzböden dieser Welt. Jesse Johnson schöpft dabei ausschließlich aus Blues und Funk. Immerhin hat er Sly Stone so überzeugt, daß er die Legende als Gastvokalist auf der Single hat — und er seine nächste Platte produzieren darf. Und Sly Stone weiß bekanntlich, was er tut.