Chaka Khan

„Schade, daß ihr keine Level 42-Platte im Angebot hattet! Die wären die einzigen gewesen, die eine glatte 6 verdienen“, erzählte uns Frau Khan, nachdem sie den Berg an Neuerscheinungen akustisch verarbeitet hatte. Ansonsten fühlte sich die Funk-Großmeisterin beim Bewerten der Kollegen nicht recht wohl in der Haut, „denn wenn ich etwas hasse, dann mir jemanden zum Feind zu machen, den ich nicht mal persönlich kenne!“ Dementsprechend vorsichtig ging sie dann ans Werk:

The The: „Mich packt diese Platte nicht so richtig. Ich kann auch nicht genau erklären, woran’s liegt, aber ich denke, es sind die Songs, die für meinen Geschmack zuwenig klare Strukturen aufweisen. Eines aber kann man dieser Band sicherlich nicht absprechen, und das ist ein gehöriges Maß an Druck.“ (3)

Miles Davis: „Über Miles ist doch wohl alles schon gesagt worden. Diese LP wird sicher nicht in die Geschichte eingehen, und doch zeigt sie sehr deutlich, warum die ganze Musikerwelt ihm zu Füßen liegt. Sein musikalisches Talent ist einfach gigantisch, sein Ton auf der Trompete ohnehin nicht kopierbar, ein Freund von mir. der Bassist Marcus Miller, hat da übrigens bei der Produktion mitgearbeitet. Und der ist auch nur am Schwärmen.“ (5)

Iggy Pop: „Solange ihm David Bowie zur Seite steht, mag ich lggys exzessiven Pop sehr gerne. Außerdem hat er nahezu denselben schönen nackten Oberkörper wie dieser kleine Mensch da aus Minneapolis… wie hieß der noch mal? Aber Iggy klingt dann doch wieder zu sehr nach Bowie-Kopie, deshalb:

(4)“

Cindy Lauper: „Also, wenn ich ehrlich sein soll —- ich höre von dieser Dame eigentlich äußerst selten Musik. Sie hat einen sehr kreativen Friseur, das muß man sagen. Aber nichts auf diesem Album weist darauf hin, daß man beim Nicht-Kauf etwas Wichtiges versäumen könnte. Hab‘ ich mich vornehm genug ausgedrückt?“ (2)

Bad Company: „Die ersten Platten von denen fand ich wirklich steil. Vor allem Paul Rodgers, der jetzt ja bei The Firm singt, hat aus einer normalen Blues-Rock-Band durch seine außergewöhnlich gute Stimme etwas Besonderes gemacht. Ohne Paul klingt das jetzt nicht mehr ganz so toll. Aber teilweise fetzt’s immer noch. Also ’ne (4)“

Chicago: „Der Preis für die beste Produktion geht in diesem Monat an die Gentlemen von Chicago, die wieder einmal bewiesen haben, daß man durch Älterwerden noch lange nicht müder werden muß. Sehr gute Walkman-Musik!“ (5) H.R. Kunze: „Ich weiß natürlich überhaupt nicht, wovon der singt, doch die Musik klingt sehr abwechslungsreich, ist durchdacht, aber vielleicht eine Spur zu unauffällig dargeboten. Wahrscheinlich sind da die Texte wichtiger, sorry Mr. Kunze, ich kann wegen dir nicht auch noch deutsch büffeln.“ (4)