Missing Persons – Color in your life

Hat sie jemand ernstlich vermißt? Mit ihrem zweiten Album haben sich die Missing Persons zwei Jahre Zeit gelassen: vermutlich mußten sie so lange warten, bis Chic- und Powerstation-Mann Bernhard Edwards einen Termin frei hatte, um COLOR IN YOUR LIFE zu produzieren.

Edwards“ Einfluß ist unüberhörbar: Terry Bozzio trommelt schon fast so rums-bums wie Tony Thompson — und die Nummern sind wieder straffer, energischer als ’84 auf RHYME & REASON. Keyboarder Robert O’Hearn wurde aus der Kern-Besetzung entfernt (spielt aber weiterhin mit), ansonsten treten die Zappa-Zöglinge wie gehabt mit Warren Cuccurullu (Gitarre), Patrick O’Hearn (Baß) und Bozzios singender/posierender Gattin Dale an.

Die Kleine kann ihr bißchen Stimmband noch so strapazieren, zum Volumen einer Martha Davis (Motels) wird’s nie langen. Das wäre aber nötig, um bei den Kraftmeiereien der Band mithalten zu können. Zum Glück sind die Jungs vollauf damit beschäftigt, sich in Tricks und Effekten zu verheddern, so daß der Energie-Unterschied nicht gar so auffällt. Was bleibt, ist ungemein ambitionierter Gitarrenpop Marke Kalifornien, der allerdings im US-Radio weniger auffallen dürfte als ein mittelmäßig produzierter Werbespot.