Billy Joel – The bridge
Es ist wie bei einem alten Freund: Man kennt seine Geschichte, aber man hört sie immer wieder gern. Billy Joel, der kleine große Mann aus Long Island, macht mit THE BRIDGE das LP-Dutzend voll — und es ist — wie gesagt — Vertrautheit und nicht Überraschung, die uns für ihn einnimmt.
Einmal mehr gelingt Joel der Brückenschlag zwischen Pop-Melodiösität und Stil-Vielfalt, zwischen harmonischem Gestern und technologischem Morgen. In Joels Schmelztiegel wird aus Jazz, Funk, Soul, Rhythm ’n‘ Blues. Swing eine haltbare Verbindung geschaffen: Popmusik.
THE BRIDGE – produziert von Joels Langzeitpartner Phil Ramone -— ist ein Stelldichein der Stars. Soviel Prominenz hat’s normalerweise nur bei Beerdigungen. Cyndi Lauper, die grelle Göre, hört man im Hintergrund von „Code Of Silence“, Steve Winwood läßt auf „Getting Closer“ seine Hammondorgel jammern: Ron Carter zupft den Baß bei dem Ballhouse Swing „Big Man On Mulberry Street“ und bei dem von Geigen verzuckerten Slowblues „Baby Grand“ teilt sich Joel das Mikrofon mit dem R&B-Nestor Ray Charles.
Billy war früher mal Boxer. Inklusive Nasenbeinbruch brachte er es auf 22 Siege bei 28 Kämpfen. In seinem 12. Vinyl-Fight bleibt der Kurze mit den Basedowaugen unbezwungen, denn kaum einer singt gegen seinen eigenen Körper, seine eignen Komplexe so gekonnt an wie er.
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