Van Morrison – No guru, no method, no teacher
Der Titel kommt einem Statement gleich: Der Cowboy aus Belfast stellt offensichtlich klar, daß er — entgegen anderslautenden Gerüchten — kein Mitglied der Scientologen und schon gar nicht „wiedergeboren“ ist. Der Gott, an den er glaubt, hat keinen Namen —- obwohl Van ohne Zweifel ein Religiöser ist: ein Poet und Mystiker, der versucht, den Sinn seines Lebens in den Griff zu bekommen.
Warum er sich nun gerade die Rockmusik als Medium für sein Streben ausgesucht hat, ist ihm wohl selbst ein Rätsel. Er ist auch nie in der Lage, sich allzu lang mit den schmuddeligen, banalen Problemen der Rockmusik aufzuhalten: Ein Song fängt an mit: „Copycats ripped off my words/copycats ripped off my melody“, aber am Schluß bewegt sich Van schon wieder auf gewohnt überirdischem Terrain und singt zu Trompeten, die den Klang von Kirchenglocken nachahmen, vom Paradies.
Die Stimmung des Albums ist introvertiert, zum großen Teil meditativ und hat absolut nichts mit zeitgenössischem Hitparaden-Pop zu tun. An ihren eigenen Kriterien gemessen ist die Platte nichtsdestotrotz ein Erfolg.
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