Anita Baker – Rapture
Mit Erstaunen nahm ich im letzten Monat die MÜV-Bewertungen für Patti Labelles aktuelles Oeuvre zur Kenntnis: Nichts gegen die Platte, aber gleich Höchstwertungen ziehen? Ohne Pattis Vokalkapazitäten zu verschmähen oder gar beide gegeneinander ausspielen m wollen —- der Elektra-Einstand der Ex-Chapter 8-Sängerin Anita Baker könnte helfen. Maßstäbe wieder zurechtzurücken. Nicht zuletzt, weil hier auch das Drumherum aus einem Guß ist: Verhaltene Midtempo-Songs und köstliche Balladen („You Bring Me Joy“) werden von einem Produzenten-Trio unaufdringlich, aber mit einem prächtigen Gespür für dramatische Spitzen inszeniert, die Freiräume füllt die Hauptakteurin mit spielerischer Leichtigkeit.
Auch sie beherrscht die Kunst des Weglassens: Nichts wirkt angestrengt oder bemüht, trotzdem kontrolliert Anita Baker mit ihrer dunkel-rauchigen Altstimme stets das Geschehen. Ein makelloses, aber lebendiges Album, allen wärmstens empfohlen, die gern mal wieder eine großartige Sängerin auch wirklich HÖREN möchten.
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