Unknown Gender – She Devil

Seit dem 85er Album RAPID VIBRATIONS haben Unknown Gender weiter abgespeckt. Aus dem Trio wurde ein Duo. Übriggeblieben sind die multitalentierte Lynne Messinger am Mikro, Gitarre und Synthi sowie der Drummer Ethan Winograns, der auch den Synthesizer bedient. Nachdem sich die Bassistin Cindy Rickmond letztes Jahr entschloß, ihren Ambitionen als Studiomusikerin nachzugehen, übernahm ein Musikcomputer ihren Part.

Die ehemals eher minimalistischen Funkklänge machten einem extravagant aufgeblasenen Discosound auf funkiger Grundlage Platz. Markenzeichen von Unknown Gender bleibt aber nach wie vor Lynnes kühl-intelligenter Gesang, der sich erfrischend von dem abhebt, was sich sonst so an Frauenstimmen auf Tanzplatten tummelt.

Die Songs stammen großenteils aus Lynnes Feder, mit Ausnahme des Aretha-Schmachters „Chain Of Fools“; Mrs. Messinger machte daraus knallharten Tiefkühl-Soul.

Bei aller Computer-Raffinesse nervt die Überlänge, auf die Lynne und Ethan Songs wie „Don’t Do That“ ziehen. Richtig spannend wird’s dagegen im Titelsong: Da besingt Lynne die Vampirheldin aus den B-Movies der 50er Jahre so gänsehauttreibend, daß man befürchtet, sie käme jeden Moment zur Tür rein. Knapp: