The Costello Show – King of America
Die Neigungen des Briten Elvis Costello zur amerikanischen Kultur sind hinlänglich bekannt. Immer wieder zierten Zitate aus der US-Musikgeschichte seine brillanten Songs; in den amerikanischen Arenen war Costello ein gerngesehener Gast. Nicht zuletzt ein Amerikaner, der Country-Barde George Jones, zählt zu seinen Songwriter-Idolen. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis Elvis seine Hommage an das Land der unbegrenzten Möglichkeiten abliefern würde. Daß dieses mit der nötigen Distanz und Kritikfähigkeit gegenüber dem „american way of life“ geschehen würde, war natürlich zu erwarten. Elvis ist auf der Hut.
KING OF AMERICA erhält aber auch die ganze Liebe und Leidenschaft für die musikalische Historie made in USA. Country & Western, Rockabillv und Blues sind der instrumentale Rahmen für die bildreichen Geschichten aus dem Munde des kundigen US-Reisenden. Costello schreibt/erzählt Stories aus dem Alltagsleben. Keine Traumschlösser, sondern reale Anekdoten und Erlebnisse direkt von der Straße und aus der ländlichen Idylle. Zitat aus „Brillant Mistake“: „She was working by the ABC-News, it was as much of the alphabet she knews“.
Eine ungeheure Spielfreude und instrumentale wie gesangliche Lässigkeit (im positiven Sinn) prägen jede der 14 Kompositionen. Die Mitspieler dieser in Los Angeles live im Studio, ohne Overdubs eingefahrene Costello-Show, souverän und sehr trickreich: seine Begleitband The Attractions sowie ehemalige Mitstreiter aus der Band von Elvis Presley (Ron Tutt, Jerry Scheff, James Burton) plus Blues-Veteran Ray Brown. Ganz klar, daß ein Unternehmen mit diesen Jungs einmalig klappte. Produzent, neben Costello: T-Bone Burneu.
Es gibt Millionen von amerikanischen Rockmusikern, die sich weitaus unbeholfener in ihrer eigenen Kultur und Tradition zurechtfinden. Costello zeigt ihnen und uns die vernachlässigte Seite der US-Rockszene. Ein reicher Fundus, fernab des schnellebigen Hitparaden-Dollars. Danke für das Ticket, Elvis!
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