Richard T. Bear – The runner

Der Bear ist zahmer geworden -— auf der Suche nach einem zeitgemäßen Sound-Gewand für die amerikanische Rock-Rohre hat man unter anderem auch in die Elektronik-Kiste gegriffen. So urwüchsige Live-Feten, wie sie Richard T. Bear einst in Hamburgs Onkel Po veranstaltete, kann ich mir bei vielen der neuen Songs nicht vorstellen.

THE RUNNER kann sich trotzdem hören lassen, dank der fähigen Session-Leute, die bei dieser deutsch-englischen Gemeinschaftsproduktion mitgemischt haben, und der geschmackvollen Songwriter-Auswahl von John Cougar („Small Paradise“) bis Warren Zevon (gut gelungen: „Werewolves Of London“).

Mich wundert nur, daß Richard T. Bear nicht selbst mehr Songs beigesteuert hat. Wenn er sentimental über New York-Eindrückc berichtet („New York City“), sanft daherjazzt („Young And Pretty“) oder musikalisch zwischen Motown und The Who pendelt („Sticks And Stones“), dann sorgt das für die persönliche Note, die mir sonst streckenweise fehlt.