Artists United Against Apartheid – Sun City
So hochlöblich die edlen Ambitionen aller Benefizprojekte auch sein mögen, anhören kann man die All Star-Breis meistens nicht. Um so erstaunlicher, daß es Little Steven und Arthur Baker geschafft haben, mit sage und schreibe 52 illustren Namen in den Credits eine gute Platte zu produzieren.
Es ging bei SUN CITY offensichtlich nicht nur darum, werbewirksam karitatives Bewußtsein zu demonstrieren, sondern auch noch Spaß an der Musik zu haben. Sie brachten sogar das Kunststück fertig, im Titelstück jede Textzeile von einem anderen brüllen zu lassen – und trotzdem nicht konfus auseinanderzubrechen.
Da bestreitet die Rap-Riege von Run DMC über Kurtis Blow und Meile Mel bis Afrika Bambaata die erste Strophe, worauf sich dann u.a. Pat Benatar, Bruce Springsteen, George Clinton, Joey Ramone, Jimmy Cliff, Hall & Oates, Bob Dylan und Bono Vox um die Einsätze drängeln. Die Rhythmusgruppe besteht (wieder nur auszugsweise) aus Ringo Starr mit Sohn, Keith LeBlanc und Tony Williams (Schlagzeug), Doug Wimbish und Ron Carter (Baß), Herbie Hancock und Richard Scher (Keyboards), Ray Barretto und Sonny Okosuns (Percussion) und zwei Scratchern (Jam Master Jay und der geniale DJ Cheese).
Es gibt weiterhin eine Rock-Version, eine Improvisation von Peter Gabriel und Shankar, einen Techno-Mix, eine Rapnummer (mit Gil Scott-Heron), ein Jazz-Stück (bei dem als Schmankeri das erste Mal seit langem Miles Davis, Herbie Hancock, Ron Carter und Tony Williams wieder zusammenspielen) und ein schweißtreibendes Minimal-Finale ohne Credits (vermutlich Little Steven selbst).
Die Tantiemen gehen ausnahmslos nach Südafrika und unterstützen Kulturprojekte und Anti Apartheid-Gruppen. Aber das ist wirklich nur einer der Gründe, die Platte zu kaufen.
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