Fine Young Cannibals

Wir kennen sie alle, die zahlreichen jungen Popformationen, die eins, zwei Hits – und danach nur noch heiße Luft abliefern. Die Fine Young Cannibals legten mit „Johnny Come Home“ ihren Ohrwurm vor, der nicht nur in Großbritannien die Spitze der Charts erklomm. Bereits zum Ende des Jahres, in dem sie ihre Visitenkarte abgaben, lassen sie ihr Debütalbum folgen.

Und das ist über jeden Zweifel erhaben. Resümmierte „Johnny“ mit seinem überschwänglichen Beat noch die gemeinsame Vergangenheit der Herren Cox und Steele bei The Beat, so präsentieren sich die übrigen Songs mit den unterschiedlichsten Stil-Adaptionen äußerst farbig und abwechslungsreich. „Couldn’t Care More“ kommt bluesig, „Don’t Ask Me To Choose“ hat einen unüberhörbaren Soul-Touch, „Funny How Love Is“ ist eine fast klassische Ballade, „Suspicious Minds“ im Ansatz Disco-Pop – und „Move To Work“ schließlich ein Beispiel für aktuellen Rhythm & Blues.

Keine fleischlose Kost also von den Kannibalen. Und mit Roland Gift verfügen sie über einen Sänger mit einer ganz spezifischen, mitunter Bee Gee-esken Stimme. Das geht durch.