Gastkritiker :: Stefan Waggershausen
„Das war die Hölle für mich“, kommentierte Stefan Waggershausen seine Tätigkeit als Gastkritiker in unserem monatlichen Kritiker-Konsortium.
„Ich kann doch nicht einfach ein vorschnelles Urteil über Kollegen abgeben, indem ich einmal kurz in ihre neue Platte reinhöre!“ Und so nahm sich Stefan eine halbe Deutschland-Tournee Zeit, um die vorliegenden Anwärter auf den MÜV-Sieg im Januar penibelst zu durchforschen…
Pete Townshend: „Mein Gott, was soll ich über Townshend noch sagen. Er war immer ein Guru für mich und wird es wohl immer bleiben. Einmal abgesehen von seinen hervorragenden Qualitäten als Stückeschreiber mag ich ihn als Sänger sogar mehr als den Roger Daltrey!“ (6)
AI Green: „Na ja. Soul und Funk waren noch nie meine Ecke. Ich hatte ja auch einmal versucht, etwas Soul-Kosmetik in meine Songs einfließen zu lassen, aber das Ergebnis war nicht so umwerfend. Meine Wurzeln liegen halt ganz woanders…“ (3)
Green On Red: „Ein bißchen Tom Petty, Creedence Clearwater Revival. und wenn ich mich nicht verhört habe, auch ein bißchen von den frühen Stones! Eine Textzeile auf der ersten Seite hat mir sehr gut gefallen: ,… was bedeutet schon Zeit, wenn du jung im Herzen bist und deine Seele noch brennt!‘ Hmm… wenn ich morgens in den Spiegel schau, dann kommen mir aber die Zweifel…“ (5) E.I.E.I.O.: „Ein Vitaminstoß! Unser momentaner Favorit im Tour-Bus. Back to the roots, hello sixties, die Everly Brothers und die Flamin‘ Groovies stehen Spalier – und inzwischen auch die gesamte Stefan Waggershausen-Band!“ (6)
Fine Young Cannibals: „In einem besonders weitgreifenden Anfall teutonischen Pflichtbewußtseins kämpfte ich mich bis zur fünften Nummer durch, die ‚Suspicious Mind‘ heißt. Ich hoffe, Elvis dreht sich in Memphis nicht im Grabe um…“ (3)
Anne Pigalle: „Da liegen meine Nerven pur! Erstens steh ich sowieso auf Französinnen, die englisch singen, und zweitens ist die Platte hervorragend produziert. Die Dame hat mich kalt erwischt, wie man so schön sagt. Übrigens – könntet ihr mir ein Foto von der schicken?“ (6)
Wall Of Voodoo: „Solche Art von Musik stand bislang nicht auf meiner Wunschliste. Aber so nach und nach kam ich immer besser damit zurecht. Vor allem morgens, im Badezimmer, kommt die Scheibe gut. Einziger Nachteil: Ich rasiere mich naß. was bei einer derart zwingend-bewegenden Musik gewisse Gefahren in sich birgt…“ (5)
Yoko Ono: „Bei dieser Platte hätte ich fast den MÜV-Dienst verweigert. Schrecklich. Ich habe normalerweise Respekt vor jedem, der in irgendeiner Art und Weise Musik produziert. Bei dieser Frau bin ich mir aber nicht mehr so sicher…“ (1)
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